FxPro-Hilfe - Glossar

Rollover

Definition des Devisenbegriffs „Rollover“

Ein Rollover im Devisenhandel (Forex) bezieht sich auf den Prozess der Verlängerung einer offenen Position über das Handelsende des Tages hinaus. Da der Forex-Markt 24 Stunden am Tag geöffnet ist, wird ein Handelstag üblicherweise um 17:00 Uhr Eastern Time (ET) abgeschlossen. Wenn eine Position über diesen Zeitpunkt hinaus gehalten wird, wird sie automatisch „gerollt“ (rollover), was bedeutet, dass sie auf den nächsten Handelstag verlängert wird.

Während eines Rollovers fallen entweder Zinskosten oder -erträge an, die sich aus den Zinsdifferenzen zwischen den beiden gehandelten Währungen ergeben. Diese Zinsen werden als Rollover-Zinsen oder Swap-Gebühren bezeichnet. Jedes Währungspaar hat einen eigenen Rollover-Satz, der von den Leitzinsen der jeweiligen Länder und den Marktbedingungen abhängt. Wenn ein Händler eine Währung mit einem höheren Zinssatz kauft und eine Währung mit einem niedrigeren Zinssatz verkauft, erhält er in der Regel einen positiven Rollover (Zinsertrag). Umgekehrt zahlt der Händler einen negativen Rollover (Zinskosten), wenn er eine Währung mit einem niedrigeren Zinssatz kauft und eine Währung mit einem höheren Zinssatz verkauft.

Der Rollover ist ein wichtiger Aspekt des Forex-Handels, insbesondere für Händler, die Positionen über einen längeren Zeitraum halten (z. B. Swing-Trader oder Positionstrader). Tageshändler, die ihre Positionen vor dem täglichen Handelsende schließen, sind in der Regel nicht vom Rollover betroffen.

Beispiel für die Anwendung im Forex-Bereich

Angenommen, ein Händler handelt das Währungspaar AUD/USD (Australischer Dollar/US-Dollar) und hält eine Long-Position (Kaufposition) über das tägliche Handelsende hinaus. Der Leitzins in Australien liegt bei 4,25 %, während der Leitzins in den USA bei 5,50 % liegt. Da der Händler den Australischen Dollar (höherer Zinssatz) kauft und den US-Dollar (niedrigerer Zinssatz) verkauft, ergibt sich eine Zinsdifferenz von -1,25 % (4,25 % - 5,50 %).

  • Szenario 1: Der Händler hält die Position über Nacht. Da der Zinssatz für den verkauften US-Dollar höher ist als für den gekauften Australischen Dollar, muss der Händler einen negativen Rollover (Zinskosten) zahlen. Die genaue Höhe der Gebühr hängt vom Handelsvolumen und den spezifischen Rollover-Sätzen des Brokers ab.
  • Szenario 2: Wenn der Händler stattdessen eine Short-Position (Verkaufsposition) im AUD/USD hält, würde er den Australischen Dollar verkaufen (höherer Zinssatz) und den US-Dollar kaufen (niedrigerer Zinssatz). In diesem Fall würde der Händler einen positiven Rollover (Zinsertrag) erhalten, da die Zinsdifferenz zugunsten des Händlers ausfällt.

Ein konkretes Beispiel: Ein Händler hält eine Long-Position von 1 Lot (100.000 Einheiten) im AUD/USD. Der Rollover-Satz für das Währungspaar beträgt -2,50 USD pro Lot pro Tag. Wenn der Händler die Position über Nacht hält, werden ihm 2,50 USD als Zinskosten belastet. Umgekehrt würde der Händler 2,50 USD erhalten, wenn er eine Short-Position hält und der Rollover-Satz positiv ist.

Zusammenfassung

Der Rollover ist ein wesentlicher Bestandteil des Forex-Handels, der sich auf die Verlängerung einer offenen Position über das tägliche Handelsende hinaus bezieht. Dabei fallen entweder Zinskosten oder -erträge an, die von den Zinsdifferenzen zwischen den gehandelten Währungen abhängen. Der Rollover ist besonders relevant für Händler, die Positionen über einen längeren Zeitraum halten, und kann sich entweder positiv oder negativ auf die Handelsergebnisse auswirken. Durch das Verständnis des Rollover-Mechanismus können Händler ihre Strategien besser planen und die damit verbundenen Kosten oder Erträge berücksichtigen.